Wissenschaftliche Vogelberingung in Sachsen-Anhalt
Seit über 100 Jahren gibt es die wissenschaftliche Vogelberingung. In Sachsen-Anhalt erfolgten die ersten Beringungen ab 1920, damals noch unter der Leitung der Vogelwarte Rossitten (Anfangs wurde sowohl für Rossitten als auch Helgoland beringt; erst ab 1937 Helgoland zuständig). Nach dem zweiten Weltkrieg begann die Vogelberingung langsam wieder, die Vogelwarte Helgoland betreute unser Gebiet. 1964 gründete sich in der DDR die Vogelwarte Hiddensee und es wurden eigene Ringe verwendet. Seit 1990 übernahm diese Aufgabe die Beringungszentrale Hiddensee im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommerns mit jetzigem Sitz in Greifswald. Die Beringungszentrale ist eine gemeinsam von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen getragene Einrichtung.
Seit 1990 wird die wissenschaftliche Vogelberingung im Land Sachsen-Anhalt fachlich von der Beringungszentrale Hiddensee und der Staatlichen Vogelschutzwarte Steckby betreut. Seit mehreren Jahren gibt es eine Arbeitsgemeinschaft „Beringung“ im OSA, welche den Beringern des Landes hilfreich zur Seite steht.
Beteiligungen an Programmen
Die Beringer des Landes beteiligen sich an folgenden Programmen:
- Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen (IMS),
- Europäisches Monitoring Greifvögel & Eulen,
- EURING-Programm Rauchschwalbe,
- Farbmarkierungsprojekt Graureiher,
- EURING-Zielarten Wacholder- und Rotdrossel,
- Feldlerche
Hinzu kommen einige bundesweite und beringereigene Programme wie Bartmeise, Beutelmeise, Fischadler, Weißstorch, Bienenfresser, Schlagschwirl, Wachtelkönig, Weißstorch, Uferschwalbe, Wendehals, Rohrweihe, Kormoran, Schleiereule.
Deutschlandweit führend ist Sachsen-Anhalt bei der Beringung und Bearbeitung von brutbiologischen Fragen bei folgenden Arten: Beutelmeise, Bienenfresser, Rohrweihe, Wendehals, Schlagschwirl. So konnten im Jahr 2007 in Sachsen-Anhalt – 565 Bienenfresser, 159 Beutelmeisen, 189 Rohrweihen, 40 Schlagschwirle und 375 Wendehälse beringt werden.
Die Ergebnisse der Beringungsarbeit im Land werden in Fachzeitschriften (z.B. Berichte der Vogelwarte Hiddensee, Apus) veröffentlicht. Jährlich findet eine Mitarbeitertagung statt, die neuesten Ergebnisse werden vorgestellt und es erfolgt eine fachliche Weiterqualifizierung.
Viele interessante Informationen über die wissenschaftliche Vogelberingung finden Sie auf der Homepage des Vereins ProRing e.V. unter www.proring.de .